Nur drei Wochen nach dem schmerzlichen technischen Ausfall vor der letzten WP der Rallye Oberehe stand Tobias‘ zweites Heimspiel der Saison auf dem Programm: die Rallye Kohle & Stahl im Nordsaarland zwischen Nonnweiler und Freisen. Die Vorzeichen standen gut: Nach ebenfalls technischem Defekt bei der Rallye Oberehe konnten Frank und Tobias hier im Vorjahr doch einen Youngtimer-Gesamtsieg einfahren!
Dieses Jahr standen wieder drei unterschiedliche WPs auf dem Programm, auf den gleichen Strecken wie im Vorjahr, aber teilweise mit geänderter Fahrtrichtung oder anderer Streckenführung. Mit Norbert Zaremba/Jürgen Krieg und Erik Wolfertz/Leon Hasenkamp standen auch zwei starke Konkurrenten am Start.
Mit Blick auf den locker bewölkten Himmel und spätsommerliche Temperaturen auf dem Thermometer fiel die Reifenwahl auf die etwas härtere Mischung, die sich auch schon bei der Oberehe bewährt hatte. Mit einer Bestzeit auf WP 1 setzte Team Esser direkt ein Ausrufezeichen, verlor die Klassenführung aufgrund eines Verbremsers auf WP 2 wieder an Norbert Zaremba. Mit einer Bestzeit auf WP 3 konnten Frank und Tobias das Hefter wieder in die Hand nehmen und den Cossie mit hauchdünnen 5,7 Sekunden Vorsprung zur Halbzeit im Regrouping abstellen.
Zeitentechnisch folgte die zweite Schleife dem Muster der ersten: Vor WP 6 lagen Frank und Tobias sieben Sekunden hinter Zaremba/Krieg, die auf WP 5 eine Fabelzeit in den Asphalt rund um Hahnweiler gebrannt hatten. Mit vollem Risiko und am absoluten Limit konnte Team Esser allerdings erneut um 15,9 s kontern (eine 19. Gesamtzeit!) und damit den Klassensieg sowie Platz 2 unter allen Youngtimern sichern.
Mit kalkuliertem Streichresultat bei der Bad Emstal folgt als nächstes bereits das Saisonfinale bei der Rallye Köln-Ahrweiler. Dank des Klassensiegs bei der „Kohle“ konnte Tobias die Chancen auf den Beifahrertitel wahren und die Tabellenführung verteidigen – selbst ohne Start bei der Bad Emstal wird die Entscheidung wird hier erst in der Eifel fallen.
Nach dem erfolgreichen Gastspiel der Youngtimer Rallye Trophy an der Mosel stand Ende August der erste Lauf nach der Sommerpause an: die Rallye Oberehe rund um Hillesheim, die Frank und Tobias bereits zum dritten Mal gemeinsam bestreiten wollten.
Hatte das Team im letzten Jahr gleich doppeltes Defektpech, das letztlich den Ausfall auf WP 2 mit Differenzialschaden besiegelte, wollte man es dieses Jahr besser machen. Die Veranstalter des MSC Oberehe hatten wieder drei unterschiedliche Wertungsprüfungen vorbereitet, dieses Mal zwei kurze Sprints und dazwischen ein Rundkurs von fast 18 km Länge, allesamt schnell und flüssig zu fahren.
Auf WP1 konnten Frank und Tobias nach einigem Startverzug aufgrund eines Unfalls schließlich die Bestzeit in der Klasse Y14 setzen, nach dem technisch bedingten Ausfall von Erik Wolfertz/Leon Hasenkamp lag das Team zur Halbzeit auf Klassenplatz 2 hinter dem stark fahrenden Norbert Zaremba mit Co Jürgen Krieg.
Mit nur wenigen Minuten Pause begann die zweite Schleife mit einigen Schwierigkeiten: WP 4 musste ohne Gegensprechanlage gefahren werden, im Ziel qualmte die linke Front des Cossies – augenscheinlich die Bremse. Auf WP5, dem bis zu 193 km/h schnellen Rundkurs, war davon nichts zu spüren, trotzdem verlor das Team hier 13,2 s auf Zaremba/Krieg.
Auf der folgenden Verbindungsetappe waren allerdings wieder Rauchschwaden erkennbar, diesmal auch aus Richtung Heck/Auspuff, welche bald durch ein Klappern des Motors begleitet wurden. Ein kurzer Blick unter die Haube und schon war klar: Das gesamte Motoröl war durch einen nicht richtig aufgesetzten Öldeckel in den Motorraum gelangt, an eine Weiterfahrt nicht zu denken.
Ein bitterer, erneuter Ausfall bei der Oberehe vor der letzten Prüfung!
Glücklicherweise konnte im Nachhinein kein großer Schaden festgestellt werden. Somit steht einem Start bei der Rallye Kohle & Stahl im Saarland Ende September nichts im Wege; eine Neuauflage des Dreikampfs in der Y14 wird voraussichtlich wieder für Spannung um die wertvollen Punkte in der YRT sorgen.
Drei Wochen nach der Hunsrück Junior Rallye stand bereits der nächste Lauf zur Youngtimer Rallye Trophy und erneut auch zur Deutschen Rallyemeisterschaft auf dem Programm, die Rallye des ADAC Mittelrhein als National A-Veranstaltung über zwei Tage, zwölf Wertungsprüfungen und mehr als 120 km auf Bestzeit.
Besonderes Highlight war der erste Tag, der sechs Wertungsprüfungen, aber zwei Drittel der WP-km umfasste: Mit den Wertungsprüfungen „Grafschaft“, „Dhrontal“ und „Klüsserath“ standen drei WPs sehr anspruchsvolle Prüfungen in den Moselweinbergen auf dem Zeitplan, je zwei Mal zu befahren und aus Zeiten der Rallye-WM bestens bekannt. Auch hier hatten Frank und Tobias auf WP 2 Glück: Während die direkte Klassenkonkurrenz in Form von Erik Wolfertz/Leon Hasenkamp den Opel mit Unfallschaden abstellen musste, ging der Ausritt von Frank Esser/Tobias Andres im letzten Drittel der „Dhrontal“ wieder einmal glimpflich aus. Der Rest des Tages konnte genossen werden, und auf den schnellen Weinbergsträßchen fand das Team in der zweiten Wertungsschleife auch einen guten Rhythmus.
Der Sonntag glich mit seinen sechs WPs über etwa 38 km eher einer Rallye 35-Veranstaltung und war im Gegensatz zu den bis zu 18 km langen Weinbergprüfungen deutlich weniger anspruchsvoll. Trotzdem mussten die vier Durchgänge auf der WP „Bergweiler“ sowie der doppelt zu absolvierenden Sprintprüfung „Salmtal“ erst einmal überstanden werden. Verhalten, aber ohne größere Fehler rollten Frank und Tobias über die WPs, auch einsetzender Regen auf WP 12 konnte das Team nicht mehr aufhalten.
Am Ende der Rallye standen ein Klassensieg, ein dritter Platz in der Youngtimer-Trophy sowie für Tobias ein ebenfalls dritter Platz in der Euro-Rallye-Trophee zu Buche – insgesamt ein sehr erfolgreiches Wochenende!
Ende Mai legte der Tross der Youngtimer Rallye Trophy wie in den Vorjahren auch einen Zwischenstopp im Hunsrück ein. Diesmal mit großem Namen und zurück in der Deutschen Rallyemeisterschaft, galt es bei der diesjährigen Hunsrück-Rallye, wieder ca. 70 Kilometer auf Bestzeit und verteilt auf acht Wertungsprüfungen zu meistern. Alle vier Prüfungen waren in Teilen aus den Vorjahren bekannt, wurden allerdings in neuen Varianten und mit bekannt anspruchsvoller Streckenführung gefahren. Nur wenige gestellte Baken und damit verbundenes intensives Cutten sollten für einen nochmals erhöhten Schwierigkeitsgrad sorgen.
Bereits auf WP2 sorgte eben eine solche Stelle für einen ersten Aha-Moment im Cockpit des Sierra Cosworths von Frank Esser/Tobias Andres, rutschte man in einer mittelschnellen Linkskurve des besonders anspruchsvollen Sprints „Hosenbachtal“ in die Böschung. Glück im Unglück, konnte das Team ohne Schäden am Fahrzeug seine Fahrt fortsetzen. Zur Halbzeit zeigte der Blick auf die Fahrzeiten, dass sowohl nach vorne als auch nach hinten in der Klasse Y14 wenig zu erreichen bzw. befürchten sein würde – „konzentriert Durchfahren“ lautete somit die Devise.
Auf der folgenden WP 5 wurde dieser Plan dann erst einmal durchkreuzt, als der Cossie auf dem Weg in den berühmten Steinbruch in der Kehre eines schmalen Bergabstücks ausbrach und das Team einige hundert Meter rückwärtsfahren musste, ehe sich eine Wendemöglichkeit ergab. Trotz des Zeitverlust von fast zwei Minuten blieb der zweite Platz in der Klasse ungefährdet, und auf der letzten WP rund um Hettenrodt konnte zudem eine Klassenbestzeit herausgefahren werden.
Die traditionell an Karsamstag ausgetragene Osterrallye Zerf stand nach der Youngtimer-Premiere im vergangenen Jahr erneut auf dem Kalender der Youngtimer Rallye Trophy. Technisch bedingt mussten Frank und Tobias bei der letzten Ausgabe zur Halbzeit vorzeitig aufladen, daher lautete die Devise dieses Mal: Hauptsache Zielankunft und Punkte sichern.
Während die ersten beiden Wertungsprüfungen zu großen Teilen aus dem vergangenen Jahr bekannt waren, waren die beiden anderen Prüfungen vollständig neu bzw. Tobias nur aus seinen Zeiten als Zuschauer bekannt. Insbesondere der kurze, aber durch schmierige Passagen und knifflige Streckenführung sehr selektive Sprint “Weinland Saar” stellte eine Herausforderung dar.
In der ersten Schleife konnten Norbert Zaremba und Jürgen Krieg in ihrem BMW M3 E30 einen Vorsprung von 19,4 bzw. 19,6 Sekunden auf Erik Wolfertz/Leon Hasenkamp bzw. Frank und Tobias herausfahren; insgesamt lagen aber alle drei Klassenkonkurrenten noch in Reichweite. Mit Intermediates bereift lautete die Strategie von Team Esser/Andres: Sauber durchfahren und auf Fehler der Konkurrenz hoffen. Trotz teilweise deutlicher Steigerung der Zeiten gegenüber der ersten Wertungsschleife fiel man jedoch immer weiter in der Klasse zurück. Der vor WP8 einsetzende Regen besiegelte dann endgültig das Schicksal, verloren Frank und Tobias hier mehr als eine Minute auf die Klassenkonkurrenz und auch auf ihre Zeit aus WP4.
Trotz Zielankunft blieb somit eine eher ernüchternde Erkenntnis: Aktuell und gerade unter feuchten Bedingungen ist man in der Y14 nicht konkurrenzfähig.
Als nächste Veranstaltung steht nun die Hunsrück-Rallye auf dem Programm, die erstmals seit Langem wieder zur Deutschen Rallyemeisterschaft zählt.
Traditionell startete die Youngtimer-Saison am ersten März-Sonntag bei der Rallye Kempenich in die neue Saison. Außer der Jahreszahl auf dem Kalenderblatt hatte sich wenig geändert: bewährtes Team, bewährtes Fahrzeug und dieselben Wertungsprüfungen im Vorjahr. Lediglich das Wetter zeigte sich dieses Mal von seiner frühlingshaften Seite, auch die WPs präsentierten sich in staubtrockenem Zustand. Die Besichtigung konnte das Team dank des Vorjahresschriebs, der nur stellenweise etwas angepasst werden musste, schnell und stressfrei hinter sich bringen.
Zur ersten Schleife stand die Marschrichtung fest: Schauen, wo man in der Klasse steht, hatten dort mit Berlandy, Zaremba und Wolfertz doch gleich drei Konkurrenten genannt, und auf jeden Fall ins Ziel kommen. Auf den schnellen Sprints „Hausten“ und „Bell“ sowie dem bekannten Rundkurs „Kempenich“ balgten sich Frank und Tobias – Berlandy ausgenommen – mit der Konkurrenz um wenige Sekunden. Auf der WP „Hannebach“ allerdings wurde der schmierige Ausgang des bekannten Wäldchens der Cossie-Besatzung allerdings zum Verhängnis: Mit der angetriebenen Achse auf dem feuchten Bankett brach das Heck aus, der Gegenpendler ließ den Cossie danach unsanft an einem Strohballen abbremsen. (https://youtu.be/y9kLO8gdJ4E)
Mit Glück im Unglück blieb es bei einer verbeulten hinteren Tür, die zwar einige Sekunden gekostet hatte, aber nicht an der Weiterfahrt hinderte.
Auf der zweiten Schleife mussten Frank und Tobias als Vierte von vier auf Fehler der Konkurrenz hoffen und ihrerseits auf Attacke setzen. Leider ging die Strategie nicht wie gewünscht auf, verloren die beiden für jede erkämpfte Sekunde aufgrund zahlreicher kleinerer und glücklicherweise folgenloser Fehler mindestens das doppelte an Zeit. Am Tagesende war somit kein Pokal zu gewinnen, aber immerhin konnte die Zielankunft bei leckerer Pizza gefeiert werden.
Dem Start bei der Osterrally in Zerf steht damit nichts im Wege. Nach dem technisch bedingten Ausfall im letzten Jahr hat das Team mit der ersten von Tobias‘ Heimrallyes noch eine Rechnung offen.
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